Die Referentinnen und Referenten
„Die Umsetzung des europäischen ‚Green Deal‘ wird die Agrarbranche verändern.“
Die Unternehmen sind gezwungen, ihre nachhaltigen Aktivitäten transparent zu dokumentieren. Es müssen neue Informationen erfasst, verarbeitet und in Kennzahlen abgebildet werden. Außerdem wird der Druck höher, sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Auch wenn viele Information bereits in Unternehmen vorhanden sind, wird die Dokumentation aufwendig und knappe Ressourcen in Anspruch nehmen. Die Kunst wird es sein, Kennzahlen und Ziele zur Steuerung des Unternehmens zu nutzen, um es in eine nachhaltige Zukunft zu führen.
„Landwirtschaft ist nachhaltig. Das ist so.“
Wir Landwirte produzieren eine Grundlage für unser Leben: Nahrungsmittel. Existenziell für unsere Betriebe ist die Betrachtung aller drei Säulen der Nachhaltigkeit, nämlich Ökologie, Ökonomie und Soziales. Darüber müssen wir reden und uns austauschen. Ich freue mich auf interessante Themen auf der DLG-Wintertagung 2023, ebenso wie auf das „Netzwerken“ in der Branche und darüber hinaus.
„Nachhaltigkeit ist nicht schwarz-weiß“
Nachhaltigkeit in der Milchviehhaltung ist ein Thema, das so vielfältig ist, wie die Milchviehbetriebe selbst! Als Milchviehbetrieb ist man nicht einfach „nachhaltig“ oder „nicht nachhaltig“, denn Nachhaltigkeit ist nicht schwarz-weiß. Alle Betriebe haben Bereiche, in denen sie schon heute nachhaltig aufgestellt sind, während es in anderen Bereichen Optimierungspotenziale gibt. Jeder Milchviehbetrieb ist einzigartig und hat unterschiedliche Möglichkeiten der Anpassung, die genutzt werden müssen: Für noch mehr nachhaltige Milch und um die Wettbewerbsfähigkeit der Milcherzeugung in Deutschland zu erhalten.
„Das Thema Kooperation ist aktuell und komplex.“
(Gemeinsames Statement mit Volker Henties)
Kostensenkung, Führung durch die Besten, Wertermittlung, Nachfolgeregelungen, steuerliche Folgen bei Einbringung und Auflösung einer Kooperation, rechtssichere Entscheidungsprozesse, aber einfach auch menschliche und zwischenmenschliche Aspekte sind nur einige Stichworte. Kooperationen können in den unterschiedlichsten Rechtsformen gestaltet werden, um Nutzen zu bringen: von der Bruchteilsgemeinschaft am Rübenroder über Zusammenschlüsse für Dienstleistungen, in der Viehhaltung und Vermarktung bis zur Vollkooperation.
Die Ausschüsse für Agrar- und Steuerrecht sowie Wirtschaftsberatung und Rechnungswesen haben das Thema in fünf Merkblättern intensiv beleuchtet.. Das Forum bietet Gelegenheit, das Thema mit Autoren und Kollegen zu diskutieren und direkt in den Erfahrungsaustausch zu kommen. Hierzu laden Sie die beiden Ausschüsse herzlich ein.
„Das Thema Kooperation ist aktuell und komplex.“
(Gemeinsames Statement mit Dr. Hermann Spils ad Wilken)
Kostensenkung, Führung durch die Besten, Wertermittlung, Nachfolgeregelungen, steuerliche Folgen bei Einbringung und Auflösung einer Kooperation, rechtssichere Entscheidungsprozesse, aber einfach auch menschliche und zwischenmenschliche Aspekte sind nur einige Stichworte. Kooperationen können in den unterschiedlichsten Rechtsformen gestaltet werden, um Nutzen zu bringen: von der Bruchteilsgemeinschaft am Rübenroder über Zusammenschlüsse für Dienstleistungen, in der Viehhaltung und Vermarktung bis zur Vollkooperation.
Die Ausschüsse für Agrar- und Steuerrecht sowie Wirtschaftsberatung und Rechnungswesen haben das Thema in fünf Merkblättern intensiv beleuchtet.. Das Forum bietet Gelegenheit, das Thema mit Autoren und Kollegen zu diskutieren und direkt in den Erfahrungsaustausch zu kommen. Hierzu laden Sie die beiden Ausschüsse herzlich ein.
Impulsforum 2: Zukunft Brennholz?
unter anderem mit...
„Die jahrelange öffentliche Kritik an der Landwirtschaft reißt nicht ab.“
Vor allem die Tierhaltung wie auch der Umwelt- und Klimaschutz stehen im Fokus der formulierten Forderungen von NGOs und der negativen Berichterstattung von Medien. Um einen weiteren Image- und Reputationsschaden zu vermeiden, liegt es an den Betrieben und Unternehmen selbst, mit Zahlen, Daten und Fakten eine breite Öffentlichkeit über die Wertschöpfung einer nachhaltigen Landwirtschaft zu informieren. Für eine wahrhaftige und zielführende Öffentlichkeitsarbeit braucht es allerdings eine strategisch wie auch konzeptionell umfassende wie auch angemessene Kommunikation.
„Das geltende europäische Saatgutrecht erfüllt die politischen Ziele im Rahmen des 'Green Deal' nachhaltig.“
Die seit den 1960er Jahren bewährten rechtlichen Vorgaben für die Produktion und Vermarktung von Saat- und Pflanzgut zielen auf eine fortwährende Steigerung der Saatgutqualität und eine verbesserte Sorten- und Pflanzenvielfalt ab. Mit dem geltenden europäischen Saatgutrecht werden die politischen Ziele im Rahmen des 'Green Deal' nachhaltig erfüllt. Die dauerhafte Schaffung und Weiterentwicklung neuer genetischer Vielfalt sowie die breite Auswahl von leistungsfähiger Sorten sind wertvolle Erfolge des europäischen Saatgutrechts.
Impulsforum 5: Zelluläre Landwirtschaft
unter anderem mit...
„Zusammen zum Ziel!“
Die Erzeugung von Fleisch und Fleischprodukten im Wandel der Zeit. Ein Hybridmodell aus zellulärer Fleischerzeugung und konventioneller Tierhaltung setzt auf Symbiose und das Beste beider Welten. Die Landwirtschaft soll von dem neuen Trend nicht nur profitieren, sondern ihn maßgeblich zu ihren Gunsten nutzen damit Verbraucher auch zukünftig auf regionale Nahrungsmittel setzen können.
Impulsforum 6: Tierwohl als 4. Säule der Nachhaltigkeit?
unter anderem mit...
„Hohes Tierwohl für eine nachhaltigere Milchwirtschaft"
Tierwohl und Tiergesundheit sind für die Milchwirtschaft grundlegende Erfolgsfaktoren. Für Landwirt:innen sind gesunde Kühe, die sich wohl fühlen, wichtig für den Betriebserfolg. Sie erbringen eine gute Milchleistung mit hoher Qualität, verursachen geringere Kosten für Tierarzt und Medikamente und bedeuten weniger Zeitaufwand. Daneben rückt beim Tierwohl der Aspekt der Nachhaltigkeit immer stärker in den Fokus. Denn robuste und langlebige Kühe haben eine bessere Klimabilanz und reduzieren die betrieblichen CO2-Gesamtemissionen des Betriebs. Daher zahlen Tierwohlziele auch direkt auf das Konto einer nachhaltigeren Milchwirtschaft ein.
„Nachhaltigkeit ist nicht schwarz-weiß“
Nachhaltigkeit in der Milchviehhaltung ist ein Thema, das so vielfältig ist, wie die Milchviehbetriebe selbst! Als Milchviehbetrieb ist man nicht einfach „nachhaltig“ oder „nicht nachhaltig“, denn Nachhaltigkeit ist nicht schwarz-weiß. Alle Betriebe haben Bereiche, in denen sie schon heute nachhaltig aufgestellt sind, während es in anderen Bereichen Optimierungspotenziale gibt. Jeder Milchviehbetrieb ist einzigartig und hat unterschiedliche Möglichkeiten der Anpassung, die genutzt werden müssen: Für noch mehr nachhaltige Milch und um die Wettbewerbsfähigkeit der Milcherzeugung in Deutschland zu erhalten.
„Vor dem Hintergrund des Klimawandels bewegen wir uns immer stärker zwischen Dürre und Überschwemmung.“
Moderner Pflanzenbau muss einerseits dafür sorgen, dass möglichst jeder Regentropfen produktiv genutzt wird und nicht oberirdisch und dann sogar noch schadauslösend abfließt. Andererseits muss die unproduktive Verdunstung minimiert werden, damit das Bodenwasser den Pflanzen zur Verfügung steht. Fruchtfolge, Bodenbedeckung und Methoden der reduzierten Bodenbearbeitung sind dafür entscheidende Schlüsselfaktoren.
„Der Deutsche LandFrauenverband hat lange für die Studie Frauen.Leben. Landwirtschaft gekämpft.“
Sie verdeutlicht: Frauen sind der Kit auf landwirtschaftlichen Betrieben und prägen in ihren vielfältigen Rollen und Funktionen das Leben auf dem Land. Gleichzeitig ist die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht. Frauen müssen auf dem Weg in die Betriebsleitung oft noch strukturelle Hindernisse überwinden: tradierte Rollenbilder, geschlechterdifferenzierte Sozialisation, schwierige Vereinbarkeit von Betrieb und Familie. Für den dlv ist klar, dass auf jedem Betrieb diese Frage individuell gelöst werden muss. Aber es soll sich auch keine Frau zwischen Kind und Kuh entscheiden müssen!
„Auf die Vielfalt kommt es an!“
Die Biodiversität in unseren Agrarlandschaften ist ein hohes Gut, dass es zu erhalten gilt. Die Artenvielfalt stärkt die Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Systeme, sichert unsere Ernährung und Gesundheit und macht unsere Landwirtschaft anpassungsfähig für den Klimawandel.
„Für mich als Milchviehhalter ist eine stetige Weiterentwicklung meines Betriebes wichtig!"
In den vergangenen Jahren habe ich durch den Einsatz von gesextem Sperma, die genomischen Selektion und die Erzeugung von Anguskreuzungen viele positive Entwicklungen in meinem Betrieb bewirken können! Dazu gehört ein schnellerer Zuchtfortschritt, eine verbesserte Tiergesundheit, weniger Schwergeburten und mehr Platz im Abkalbestall.
Dr. Reinhard Puntigam
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft (ITE)
„Insektenprotein kann ein zukünftiger Stein im Puzzle der Rationsgestaltung sein."
Wichtiger als der Proteingehalt, ist jedoch das Zusammenspiel von umsetzbarer Energie und verdaulichen Aminosäuren. Vom Substrat über die Prozessierung wird Einfluss auf diese beiden Variablen geübt und diese gilt es bestmöglich zu optimieren.
"Der Europäische Green Deal führt zum Paradigmenwechsel in der Unkrautkontrolle. "
Gleichzeitig nehmen auch die Fälle von Herbizidresistenzen zu, während die Verfügbarkeit neuer Wirkstoffe begrenzt ist. Klar scheint, dass die bisherige Dominanz der chemischen Unkrautregulierung obsolet wird. Es gilt notwendige Rahmenbedingungen für die nicht-chemische Unkrautregulierung zu schaffen - dies erfordert Bereitschaft und Flexibilität bei den landwirtschaftlichen Betrieben und einen verlässlichen Rechtsrahmen der Politik.
„Die Bio Ware heimischer Anbauverbände hat den Lebensmitteleinzelhandel vom Naturkosthandel bis zum Discount in Deutschland erobert.“
Ist das politische Ziel, 30% Ökofläche bis 2030 in Deutschland noch sinnvoll? Sind 30 % Ökofläche im Absatzäquivalent am Markt realistisch? Wie realistisch ist das Politikziel auf der Marktseite? Die Bio Ware heimischer Anbauverbände hat den Lebensmitteleinzelhandel vom Naturkosthandel bis zum Discount in Deutschland erobert. Bio Ware hat von der Ukrainekrise bis jetzt die Inflation bei Lebensmitteln gebremst. Bio hat einen geringeren Anteil an höherwertigem Fleisch und spart systemimmanent CO2. Ist Bio der selbstregulierende Marktansatz für die notwendige Transformation im Agrarbereich und im Lebensmittelmarkt? Wer Bio kauft, steuert die Landwirtschaft in die richtige Richtung und initiiert auch Klimaschutz in der Mobilitäts- und Energienachfrage ohne Verbote. Rettet Bio doch die Welt?